Die zweite Runde behandelt die konkreten Auswirkungen durch den Investitionsdruck des Hauptstadtbaus am Beispiel des Bezirkes Berlin-Mitte. Im Speziellen soll dabei im Kontext mit dem Kunsthaus Tacheles auf die Spandauer Vorstadt eingegangen werden, in der sich nach der Wende durch besonders günstige Bedingungen ein eigenes künstlerisches Leben entfalten konnte, das nun durch eine Totalsanierung des gesamten Gebietes gefährdet ist.
In der dritten Runde wird die räumliche Situation um das Tacheles, das heißt, die durch die Wendezeit entstandene Brache hinter dem Kunsthaus im Kontext mit der Kunstruine selbst thematisiert. Die Urbanisierung dieser Freifläche für alle Bevölkerungsschichten, die sowohl durch die Künstler des Kunsthauses Tacheles als auch durch Künstler von außerhalb erfolgte, soll als Beispiel für mögliche Lösungsstrategien diskutiert werden.
Als Tacheles (jiddisch: offene, freie Rede) ergreifen wir diese Initiative, da wir unmittelbar ins Baugeschehen der Stadt Berlin involviert sind, um eine Diskussion ins Rollen zu bringen, die über bloße Theorie hinausgehen soll. Wir wollen als Künstler unsere Visionen der Stadt als kulturellen Ort hinterfragen, einen Diskurs der Kräfte führen und uns einmischen in Dinge, von denen wir direkt betroffen sind.
Die Einladung von Fachleuten verschiedener Richtungen verspricht einen Diskurs, der interessant und für die Entwicklung der näheren Zukunft der Stadt vielleicht hilfreich ist.
Zu der Diskussionsreihe soll am Ende eine Dokumentation erscheinen, ein Ideenwettbewerb zur Entwicklung der Stadt und der Belebung der "frischen Narben" ist angedacht.